Wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gab es die ersten Gondeln (ital. Gondola).
Die Gondel ist ein flaches, kielloses Boot mit einer Länge von ca. 11 m und 1,5 m Breite mit aufgebogenen Enden. Sie diente dem Transport von Menschen und Waren auf seichten Gewässern. In der Zeit des 12. bis 14. Jahrhunderts entstand ein Bootstyp der “scaula oder scola” genannt wurde; ein flaches, langgestrecktes Boot, dass seinen Namen nach der Seezunge (solea, sogliola) erhalten haben soll. 1292 ist erstmals in einer Urkunde die Bezeichnung für den anderen bedeutenden venezianischen Bootstyp (sándolo) überliefert.
Die älteste Baubeschreibung einer Gondel stammt aus einem Buch des 14. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Bauformen und auch die prachtvollen Ausstattungen der Gondeln. Im Jahr 1562 erließ der Senat von Venedig ein Aufwandsgesetz, welches eine einheitliche schwarze Ausstattung für alle Gondeln vorschrieb. Damit sollte der ungezügelten Prunksucht Einhalt geboten werden.
Die moderne Gondel, die heute noch gebräuchlich ist, gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Dieses neue schmale Boot hat eine Länge von 10,83 m bis 11,10 m und eine Breite von 1,38 m bis 1,42 m mit weit aufgebogenen Enden. Der Bootsbauer Domenico Tramontin entwickelte das Boot in den Jahren 1882 bis 1884 und gab ihm eine Krümmung durch das Kürzen der (rechten) Steuerbordseite um etwa 24 cm. Dadurch konnte die hinten links stehende und rechts rudernde Person das Boot leichter rudern. Zuvor wurden Gondeln üblicherweise von zwei Gondolieri gerudert.
Der Begriff “Gondel” wurde bis heute so übernommen, obwohl verschiedene Bootsformen, z. B. Barken, Schaluppen, zum Einsatz kamen.
Veduta del Palazzo Ducale, Canaletto